HELL’S DOORS
alias Kanaldeckeldrucke
alias Kanaldeckeldrucke
Bei den Hell´s Doors handelt es sich nicht um eine abgeschlossene Serie. Bei jedem Studienaufenthalt kommen neue hinzu. Insgesamt existieren rund 180 Hell’s Doors, also Drucke von verschiedenen Kanaldeckeln.
Hier in der Bildergalerie ein paar Beispiele von Kanaldeckeldrucken aus Südafrika, der Schweiz, Thailand und Italien – jeweils mit Skizzen, Tuschezeichnungen oder Aquarellen mit Motiven der jeweiligen Region.
Diese Arbeiten verbinden die Drucke von gusseisernen Straßendeckeln mit den persönlichen Eindrücken der verschiedenen Städte. Es wurden vor Ort Kanaldeckel, Wasserleitungsabdeckung, Gasleitungsdeckel, Kathodenschutzabdeckungen usw. mit Druckerfarbe direkt abgedruckt. Diese Kanaldeckel sind Tore zu den unterirdischen Installationen, Tore zur Unterwelt, Tore zur Hölle, also Hell´s Doors. Das gesamte Projekt dreht sich nur um Drucke dieser Kanaldeckel.
Der Kanaldeckel ist der Druckstock.
Die Deckel wurden meist auf Zeichenkarton gedruckt (Größe ca. 50/70 cm), teilweise erfolgte der Druck auf eine lokale Zeitung oder ein anderes Papier (z.B. lokaler Einkaufssack etc.) und dieses Ergebnis wurde dann auf den Zeichenkarton aufkaschiert. Es existieren Drucke aus Städten in den USA, Deutschland, Österreich, Italien, Schweiz, Ägypten, Saudi Arabien , Nigeria, Thailand, Südafrika und Vietnam.
Die Blätter sind oftmals mit Skizzen oder Aquarellen ergänzt, die einen persönlichen Eindruck wiedergeben und nicht unbedingt Städteansichten, sondern oftmals Situationen, Bewohner oder Stimmungen zeigen. Diese Arbeiten sind nicht nur ein authentischer Abdruck eines unverwechselbaren Bestandteiles einer Stadt, sondern darüber hinaus wird damit auch eine ganz individuelle Spur in Form des Druckvorganges in dieser Stadt hinterlassen. Jeder Druck ist ein Unikat und vermittelt den Zustand des gusseisernen Deckels zum Zeitpunkt des Druckes, der sich durch die Abnutzung laufend verändert.
Hell´s Doors aus den USA
Zur Entstehung der Drucke sind vielleicht noch einige Sätze von Interesse: In den USA war der Prozess meist geprägt von der Anwesenheit eines Polizisten oder einer privaten Security. Das hängt mit der nahezu hysterischen Angst vor Bombenattentaten zusammen (lange vor dem Attentat des 11. Septembers, denn die Drucke in den USA wurden 1998/99 gemacht). Dabei waren die Leute durchwegs freundlich, desinteressiert, nur eben präsent. Die wiederholt gestellte Frage, ob die Aktion „offiziell“ oder „privat“ wäre, war nur das erste Mal erstaunlich. Für eine offizielle Aktion braucht man eine Erlaubnis, für eine private nicht. Klar, dass alle Drucke aus den USA “private” Drucke sind!