Der Beginn der Serie „Alternative Malgründe“geht in die 70er Jahre zurück, als im Kongo (dem damaligen Zaire) Malgründe vor Ort nicht angeboten wurden und darum Alternativen notwendig waren. Baumwollene, bedruckte Mehlsäcke waren eine dieser Alternativen. Aus der Not entwickelte sich eine spezielle Serie von Bildern, die die lokalen Säcke in die künstlerische Arbeit mit einbezog und damit die Authentizität der Bildinhalte geradezu überspitzte. Es ist, als wäre ein Stück des Landes mit in das Bild aufgenommen.
Kaffeesäcke als Malgrundlage
Während bei den Arbeiten mit den bedruckten Mehlsäcken der Malgrund in den Bildinhalt mit einbezogen ist, ist bei den späteren Arbeiten der Malgrund selbst nicht nur integraler Bestandteil sondern Medium selbst. Die naturfarbenen Kaffeesäcke werden in einer aufwändigen Prozedur mit Hilfe von vorbereiteten Schablonen gebleicht und je nach Helligkeitsgrad unterschiedlich lange und wiederholt bearbeitet. Darüber hinaus sind einige Bilder mit Kohle, Fett, Kreiden und mit Natur- oder pigmentiertem Wachs heiß bemalt (Enkaustik). Bei diesen Arbeiten wurden bewusst natürliche Materialen verwendet, das Trägermaterial, die Säcke, sollten ihre Struktur und ihren Charme behalten und nicht durch eine Abdeckung verloren gehen.